Pionierinnen

Pionierin der Klimaforschung

Pionierin der Klimaforschung

Der Klimawandel ist eines der drängendsten Themen unserer Zeit. Eng damit verbunden ist der so genannte Treibhauseffekt. Während der natürliche Treibhauseffekt dafür sorgt, dass es auf der Erde durchschnittlich 15 Grad warm ist, wird dieser Effekt seit der Industrialisierung durch Abgase verstärkt. Hauptursache für den anthropogenen Treibhauseffekt ist der starke Anstieg der Treibhausgase.

Bereits vor fast zweihundert Jahren war eine Forscherin dem Treibhauseffekt auf der Spur war: Eunice Newton Foote (1819-1888). Die Leistungen von Eunice Foote waren in der Geschichte der Klimaforschung jedoch lange Zeit unbekannt.

Bahnbrechende Entdeckungen

Die Zeiten für Frauen waren damals nicht rosig, man traute ihrem Intellekt nichts zu. Trotz der starken Vorurteile gegenüber Frauen folgte die Amerikanerin Eunice Newton Foote ihrer Leidenschaft und wurde im 19. Jahrhundert Klimaforscherin.

Lange bevor es den Begriff Treibhauseffekt überhaupt gab, führte sie Experimente durch, um das Verhalten von Gasen bei der Aufnahme und Abgabe von Wärme zu beobachten. Es waren einfache Experimente, aber sie waren bahnbrechend. Denn sie entdeckte, dass bestimmte Gase in der Atmosphäre Wärme von der Sonne aufnehmen und so die Temperatur auf der Erde beeinflussen - der Treibhauseffekt.

Forscherin, Erfinderin, Frauenrechtlerin

1841 heiratete sie Elisha Foote, einen Patentanwalt und späteren Richter. Auch er interessierte sich für die Naturwissenschaften. Beide ließen ihre Erfindungen patentieren.

Doch Foote war nicht nur Wissenschaftlerin und Erfinderin, sie setzte sich auch für die Rechte der Frauen ein. So nahm sie 1848 an der Seneca Falls Convention teil, der ersten Frauenrechtskonferenz in den USA. Sie gehörte auch zu den Unterzeichnerinnen der Declaration of Sentiments der Convention, in der die Gleichstellung der Frauen in der Gesellschaft, einschließlich des Wahlrechts, gefordert wurde.

Genial, vergessen, wiederentdeckt

Am Morgen des 23. August 1856 versammelten sich Wissenschaftler, Erfinder und Neugierige in Albany, New York, zur achten Jahresversammlung der American Association for the Advancement of Science (AAAS). Die AAAS-Jahresversammlungen brachten Wissenschaftler aus den gesamten Vereinigten Staaten zusammen, um bahnbrechende neue Entdeckungen vorzustellen und Fortschritte in ihren Fachgebieten zu diskutieren. Allerdings wurden auf diesen Tagungen keine qualitativ hochwertigen Beiträge veröffentlicht - mit einer bemerkenswerten Ausnahme.

Diese Ausnahme war ein Beitrag von Eunice Foote mit dem Titel Circumstances affecting the Heat of the Sun’s Rays. In einer Kolumne mit dem Titel “Scientific Ladies” in der Septemberausgabe 1856 des Scientific American wurde Foote dafür gelobt, dass sie ihre Ansichten mit “praktischen Experimenten” untermauerte. Die Autoren bemerkten: “Wir freuen uns, dass dies von einer Dame getan wurde”. Das war es vorerst - für rund 150 Jahre wurde es still um die Pionierin.

Denn leider fanden ihre Arbeiten zu Lebzeiten nicht die Beachtung und Anerkennung, die sie verdient hätten. Dieses Schicksal teilt sie mit vielen anderen Wissenschaftlerinnen ihrer und späterer Zeit. Erst der Geologe Raymond Sorenson entdeckte ihre Publikationen und veröffentlichte sie 2010. Seither wird auch ihr Leben erforscht.

Literaturhinweis: