Viele Mädchen träumen davon, einmal eine Prinzessin zu sein. Seit jeher bedeutet das aber auch, die eigenen Interessen und Wünsche in den Hintergrund zu stellen und dem Land, dem Volk und nicht zuletzt der Krone zu dienen. Es ist nicht alles Gold, was glänzt - ein Sprichwort, das auch für junge Prinzessinnen gilt.
In der Geschichte waren junge Prinzessinnen immer schon ein politisches Machtinstrument. Manchmal ging das gut, aber keineswegs immer. So war es auch bei Margarete (1282/3-1290), genannt die Jungfrau von Norwegen, die im Dienste ihrer Krone schon als Kind starb.
Margarete war die Enkelin von König Alexander III. von Schottland. Ihre Mutter, die mit dem König von Norwegen verheiratet war, war die legitime Erbin auf den schottischen Thron. Als Margaretes Mutter starb, wurde sie selbst Erbin des schottischen Thrones.
Als sie drei Jahre alt war, starb auch ihr Großvater, der schottische König. Zu diesem Zeitpunkt wurde sie Königin der Schotten. Ob das Mädchen jedoch als Regentin anerkannt werden würde, stand in den Sternen.
Es war keine einfache Zeit in Schottland, ein Bürgerkrieg drohte. Denn nicht alle waren mit Margarete, dem Kind aus Norwegen, als neuer Königin einverstanden.
Schottische Gesandte nahmen Verhandlungen mit dem norwegischen König auf. Deren Wunsch war es, Margarete mit Prinz Edward, dem Sohn des englischen Königs, zu verheiraten. Doch der norwegische König hatte Bedenken.
Schließlich kam es 1289 zum Vertrag von Salisbury, der von englischen, norwegischen und schottischen Vertretern unterzeichnet wurde. Darin wurde vereinbart, dass sie Prinz Edward von England heiraten sollte. Es handelte sich um einen Vorvertrag.
Das junge Leben von Margarete war ab dem Jahr 1290 von intensiven Verhandlungen geprägt. Im Herbst 1290 brach sie dann nach Schottland auf. Sie war damals erst sieben Jahre alt.
Das erste Ziel waren die Orkney-Inseln, die damals unter norwegischer Herrschaft standen - heute gehören sie zu Schottland. Dort sollten die letzten Heiratsverhandlungen stattfinden.
Schottland, ihr eigentliches Ziel erreichte Margarete nie. Sie starb. Wann genau und unter welchen Umständen das geschah, ist nicht genau überliefert. Es wird jedoch vermutet, dass sie an Seekrankheit litt, die schließlich zu ihrem Tod führte.
Ihr Leichnam wurde nach Norwegen überführt. Beigesetzt wurde sie neben ihrer Mutter in Bergen.
Und Schottland? Schottland stürzte ins Chaos, da es keinen rechtmäßigen Erben gab und mehrere Parteien um die Thronfolge kämpften bzw. den Thron für sich beanspruchten.
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