Pionierinnen

Mutter der Bäume

Mutter der Bäume

Sie war Professorin für Veterinäranatomie, Politikerin, Umweltaktivistin und engagierte sich für mehr Demokratie und Frauenrechte. Eine besondere Ehre wurde ihr zuteil, als sie als erste schwarzafrikanische Frau einen Friedensnobelpreis erhielt - Wangari Muta Maathai (1940-2011).

Macht der Bildung

Wangari Muta Maathai wurde 1940 im kenianischen Nyeri geboren. Sie war die erste Frau in Ost- und Zentralafrika, die einen Doktortitel erwarb.

Sie studierte zunächst Biologie am Mount St. Scholastica College in Atchinson, Kansas, erwarb einen Master of Science an der Universität Pittsburgh und promovierte schließlich an der Universität Nairobi. Dort lehrte sie auch Veterinäranatomie.

Green Belt Movement

Maathai engagierte sich politisch und sozial und war über viele Jahre hinweg im Nationalrat der kenianischen Frauen aktiv. Dort brachte sie in den 1970er Jahren erstmals die Idee ein, zusammen Bäume zu pflanzen, um die Lebensbedingungen aller, vor allem aber der Frauen zu verbessern. Aus dieser Idee entwickelte sich das Green Belt Movement.

Da die Böden immer trockener wurden, wurde es für die Frauen immer schwieriger, genügend Nahrungsmittel anzubauen. Durch das Pflanzen von Bäumen konnte das Regenwasser besser gespeichert werden. Die Böden verbesserten sich.

Einsatz für Menschenrechte

Das Projekt hat nicht nur zur Ernährungssicherung, sondern auch zur Armutsbekämpfung und zum Umweltschutz beigetragen. Sie kümmerte sich aber nicht nur um ihr Land, sondern sorgte auch dafür, dass ein Netzwerk entstand und andere Länder wie Tansania, Uganda, Malawi, Lesotho, Äthiopien und Simbabwe ähnliche Initiativen starteten.

Sie setzte sich für Demokratie, nachhaltige Entwicklung, Menschenrechte und insbesondere Frauenrechte ein. Dafür erhielt Wangari Maathai 2004 den Friedensnobelpreis.

Starke Frau

Maathai war verheiratet und Mutter dreier Kinder. Doch ihr Mann ließ sich Ende der 1970er Jahre scheiden. Als Grund gab er an, sie sei „zu gebildet, zu stark, zu erfolgreich, zu eigensinnig und zu schwer zu kontrollieren“.

Maathai scheute sich nicht, sich mit Politikern anzulegen, um für mehr Umweltschutz und Frauenrechte zu kämpfen. In den 1990er Jahren wurde sie deshalb mehrfach inhaftiert und auch misshandelt. Amnesty International setzte sich immer wieder für sie ein.

Literaturhinweise:

  • Maathai, Wangari & Ursula Wulfekamp 2008. Afrika, mein Leben: Erinnerungen einer Unbeugsamen. DuMont.
  • Napoli, Donna Jo. 2010. Mama Miti: Wangari Maathai and the Trees of Kenya. Simon & Schuster/Paula Wiseman Books.
  • Radkau, Joachim. 2011. Die Ära der Ökologie: eine Weltgeschichte. Beck.